Drei Menschen sitzen zusammen zwischen Ihren Zelten und spielen Gitarre
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Isomatte, selbstaufblasende Unterlage oder Luftmatratze?

Camping-Urlaub ohne Rückenschmerzen

Von: Ruth Sharp (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 06.06.2023

In den Sommermonaten hat das Zelten Hochkonjunktur. Die Nacht im Zelt bekommt dem Rücken jedoch nicht immer. Lifeline-Experte Dr. Frank Stehn gibt Tipps zur richtigen Schlafunterlage für einen Camping-Urlaub ohne Rückenschmerzen.

Wie man sich bettet, so liegt man – das gilt insbesondere für den Camping-Urlaub. Eine ungeeignete Schlafunterlage sorgt nicht nur für schlechten Schlaf. Rückenschmerzen können zusätzlich die Urlaubsfreuden auf dem Zeltplatz trüben.

Eine einfache, dünne Isomatte, wie sie für wenig Geld im Handel zu haben ist, erfüllt die Anforderungen an eine rückengesunde Schlafunterlage nicht, stellt Lifeline-Experte Frank Stehn fest. "Die Matte muss idealerweise die Druckpunkte beim Liegen entlasten. Das leisten solche Matten nicht."

Gegen Kälte und Kreuzschmerzen: Luftgefüllte Unterlage statt Isomatte

Der Orthopäde rät Camping-Freunden zum Beispiel auf Festivals stattdessen zu selbstaufblasenden Isomatten. Sie sind mit einem Schaum gefüllt, der sich mit Luft füllt, wenn das Ventil der Matte geöffnet wird. "Dadurch sind sie im luftgefüllten Zustand dicker als die herkömmlichen dünnen Isomatten. Sie isolieren gut und bieten dem Rücken deutlich mehr Unterstützung", erläutert Stehn.

Nach Gebrauch kann die Luft wieder aus den Matten gedrückt werden, sodass sie sie sich platzsparend verstauen lassen. Wie gut dies funktioniert, hängt maßgeblich von der Qualität der Matte ab beziehungsweise dem Material, mit dem sie befüllt ist. Stehn empfiehlt, die selbstaufblasende Matte auf ein Feldbett aufzulegen. Das erhöhe den Schlafkomfort, und die höhere Schlafposition erleichtere das Aufstehen am nächsten Morgen.

Seitenschläfer brauchen beim Campen eine dickere Matratze

Die selbstaufblasenden Matten sollten dabei nicht zu dünn sein. "Sechs Zentimeter sind hier die Untergrenze", erklärt der Orthopäde und Lifeline-Experte. Dies beziehe sich auf die Rückenlage. In der Seitenlage müsse die Matte noch dicker sein, da hier größerer Druck auf kleineren Körperflächen lastet und die entsprechenden Körperpartien tiefer in die Unterlage sinken müssen, damit die Wirbelsäule auseichend gestützt wird. Mit der Rückenlage als Schlafposition lassen sich demnach Defizite der Schlafunterlage zu einem gewissen Maß kompensieren. "Zumindest ist in der Rückenlage der Druck auf den einzelnen Druckpunkte nicht so groß", so Stehn.

Auch Ältere können im Zelt schlafen – aber bitte nicht auf einer Luftmatratze

Von Luftmatratzen als Schlafunterlage fürs Zelt rät der Lifeline-Experte ab. "Bei Luftmatratzen besteht vor allem das Problem, dass sie oft Luft verlieren und dann zu nachgiebig sind, sodass die Wirbelsäule beim Schlafen gekrümmt wird. Im ungünstigsten Fall wacht man am Morgen halb auf dem Boden liegend auf", so Stehns Erfahrung. Prall aufgeblasen dagegen gebe die Luftmatratze an den Druckpunkten zu wenig nach. Außerdem werde bei der Benutzung einer einfachen Luftmatratze der Körper nicht genügend vor der Kälte des Bodens geschützt. Es drohen Rückenschmerzen und Infektionskrankheiten wie Erkältung und Blasenentzündung.

Sollte man ab einem bestimmten Alter dem Rücken und der Gesundheit zuliebe auf Camping-Urlaube verzichten? "Das lässt sich pauschal nicht sagen", meint Stehn. "Natürlich nimmt die Mobilität der Wirbelsäule mit zunehmendem Alter ab. Aber wer fit und sportlich ist, kann durchaus bis ins hohe Alter campen." Ob ein Urlaub im Zelt noch infrage kommt oder man vielleicht doch auf komfortablere Urlaubsformen umsteigen sollte, hänge ganz vom Einzelfall ab.