Erkrankungen von Rücken und Wirbelsäule
Eine starke körperliche Belastung oder zu wenig Bewegung und stundenlanges Sitzen: Dies sind nur ein paar der Risikofaktoren für Erkrankungen der Wirbelsäule und Rückenmuskulatur.
- Arthrose kann Rückenschmerzen verursachen
- Bandscheibenvorfall
- Facettensyndrom
- Häufig nicht erkannt: Fibromylagie
- Ischiasschmerzen
- Morbus Bechterew: Rheuma führt zu Rückenschmerzen
- Nackenschmerzen durch einseitige Belastung
- Spannungskopfschmerzen durch Verspannung
- Osteoporose führt bei Frauen nach Menopause zu Rückenschmerzen
- Schuppenflechte und Psoriasis-Arthritis
- Akute Rückenschmerzen meist harmlos
- Chronische Rückenschmerzen
Arthrose kann Rückenschmerzen verursachen
Rückenschmerzen können durch eine Arthrose der Lendenwirbelsäule ausgelöst werden. Hinter der Spondylarthrose steckt eine chronische Veränderung der Wirbelgelenke, die zunehmend die Funktion einschränkt und Schmerzen verursacht. Durch Sport, Physiotherapie und Schmerzmittel lassen sich die Arthrose-bedingten Rückenschmerzen meist lindern.
Bandscheibenvorfall
Die Bandscheiben in der Wirbelsäule dienen als Puffer zwischen den einzelnen Wirbelkörpern und dämpfen Stöße ab. Sie bestehen aus einem weichen Gallertkern und einem harten Faserring. Wenn der weiche Gallertkern durch den Faserring bricht, handelt es sich um einen Bandscheibenvorfall. In den meisten Fällen lässt er sich mit einer Schmerztherapie behandeln oder vergeht von alleine wieder. Nur in bestimmten Fällen ist eine Operation notwendig.
Facettensyndrom
Eine weniger bekannte Erkrankung des Rückens ist das Facettensyndrom. Die Facettengelenke verbinden jeweils zwei benachbarte Wirbelkörper an den Gelenkfortsätzen miteinander. Wenn die Gelenke beschädigt sind, leiden Betroffene häufig unter starken Rückenschmerzen. Die Möglichkeiten zur Behandlung sind breit gefächert: Von Physiotherapie über rückenfreundlichen Sport bis hin zu Injektionen von Kortison.
Häufig nicht erkannt: Fibromylagie
Bei einer Fibromyalgie haben Betroffene muskelkaterartige Schmerzen, ohne dass eine organische Ursache oder ein von außen ersichtlicher Grund besteht. Bis heute sind die genauen Ursachen ungeklärt, lediglich Risikofaktoren sind bekannt: Dazu zählen Rauchen, erhöhter Stress und psychische Belastungen. Am wirksamsten gegen die Beschwerden einer Fibromyalgie sind Schmerzmittel und ausreichend Bewegung.
Ischiasschmerzen
Der Ischias ist der größte Nerv im menschlichen Körper. Durch eine falsche Bewegung oder einen Bandscheibenvorfall strahlen plötzlich stechende Schmerzen vom Rücken bis in die Beine aus. Wichtig bei Ischiasschmerzen ist eine schnelle Druckentlastung durch Wärme, Schmerzmittel und eine Schonhaltung.
Morbus Bechterew: Rheuma führt zu Rückenschmerzen
Treten Rückenschmerzen chronisch auf, kann eine entzündlich-rheumatische Erkrankung wie Morbus Bechterew dahinter stecken. Typische Symptome sind neben tiefsitzenden Rückenschmerzen auch Morgensteifigkeit und Entzündungen der Sehnenansätze. In erster Linie besteht die Behandlung bei Morbus Bechterew aus aktiver Bewegung, daneben sind auch Medikamente und Operationen mögich.
Nackenschmerzen durch einseitige Belastung
Fast jeder zweite Deutsche leidet mindestens einmal im Jahr unter Nackenschmerzen. Schuld ist inzwischen oft eine starre Sitzhaltung am Schreibtisch oder das verstärkte Nutzen von Smartphone und Tablet – dabei wird die Halsmuskulatur in eine unnatürliche Beugung gebracht und einseitig belastet. Bei Nackenschmerzen helfen in vielen Fällen Wärme und Bewegung.
Spannungskopfschmerzen durch Verspannung
Verspannte Muskeln im Nacken und in den Schultern können zu Spannungskopfschmerzen führen. Mit Maßnahmen zur Entspannung und Stressreduktion sowie regelmäßigem Sport lassen sich die Kopfschmerzen jedoch häufig vorbeugen.
Osteoporose führt bei Frauen nach Menopause zu Rückenschmerzen
Klagen Frauen nach der Menopause über Rückenschmerzen, könnte eine Osteoporose vorliegen. Durch den Hormonmangel nach den Wechseljahren verändert sich der Knochenstoffwechsel, in der Folge kann es zum vermehrten Abbau der Knochenmasse kommen. Das wiederum äußert sich oft durch Rückenschmerzen. Aufhalten lässt sich Osteoporose durch körperliche Bewegung und den Verzehr von kalziumhaltigen Lebensmitteln – beides fördert Prozesse zum Aufbau des Knochens.
Schuppenflechte und Psoriasis-Arthritis
Charakteristisch für Schuppenflechte (Psoriasis) sind Entzündungsherde an Haut und Nägeln. Treten daneben Rückenschmerzen auf, kann es sich um eine Psoriasis-Arthritis handeln: Sie zeichnet sich durch Entzündungen in Gelenken und Sehnenansätzen aus. Bei dieser Rückenerkrankung sollte die Behandlung frühzeitig begonnen werden, um die Beschwerden und mögliche Folgen einzudämmen.
Akute Rückenschmerzen meist harmlos
Plötzlich einsetzende Rückenschmerzen sind in fast allen Fällen harmlos, in 90 Prozent der Fälle verschwinden die akuten Rückenschmerzen innerhalb weniger Wochen wieder von selbst. Dennoch sollten Betroffene die Schmerzen ernst nehmen und im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen. Mit gezielten Übungen für den Rücken und ausreichend Bewegung lassen sich akute Rückenschmerzen häufig wieder in den Griff bekommen.
Chronische Rückenschmerzen
Treten Rückenschmerzen immer wieder auf oder halten sie mehrere Monate lang an, sprechen Ärzte von chronischen Rückenschmerzen. Die Behandlung ist in solchen Fällen komplexer als bei akuten Schmerzen – wichtig ist es, die Ursache für die Rückenschmerzen zu identifizieren. Oft setzen Ärzte ein multimodale Therapie ein, die aus verschiedenen Bausteinen besteht.