Bildgebende Verfahren bei Rückenschmerzen
Akute Rückenschmerzen verschwinden meist innerhalb weniger Tage von allein. Halten die Beschwerden jedoch länger als eine Woche an, sollte bei begründetem Verdacht des behandelnden Arztes die Wirbelsäule mithilfe bildgebender Verfahren untersucht werden.
Bildgebende Verfahren können zur Aufklärung von Rückenschmerzen eingesetzt werden. Anwendung finden dabei in erster Linie die Röntgenuntersuchung, die Computertomographie (CT), die Kernspintomographie (auch: Magnetresonanztomographie, MRT) sowie in bestimmten Fällen die Knochenszintigraphie. Alles über diese vier wichtigen bildgebenden Verfahren bei Rückenschmerzen.
Röntgenuntersuchung bei Rückenschmerzen
Das Standardverfahren bei der Untersuchung anhaltender Rückenschmerzen ist das Röntgen der Wirbelsäule. Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen, die weiche Körpergewebe gut durchdringen können und von den Knochen absorbiert werden. Letztere sind somit durch Röntgen besonders gut darstellbar. Um eventuelle Veränderungen des Skeletts dreidimensional beurteilen zu können, müssen in der Regel Abbildungen in zwei senkrecht zueinander stehenden Ebenen gefertigt werden.
Oftmals wird die gesamte Wirbelsäule geröntgt, auch wenn die Schmerzen auf einen bestimmten Bereich begrenzt sind. Dies verschafft dem Arzt einen Eindruck vom allgemeinen Zustand der Wirbelsäule. Bei der Standardaufnahme, die am stehenden Patienten durchgeführt wird, werden vor allem die anatomische Form der einzelnen Knochen sowie deren Dichte und Begrenzung beurteilt. Zur Untersuchung der Hals- und Lendenwirbelsäule werden mitunter so genannte Funktionsaufnahmen gefertigt. Dabei wird der Patient in maximal möglicher Vor- und Rückneigung geröntgt, um die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu überprüfen.
Computertomographie (CT) bei Rückenschmerzen
Für die Beurteilung der Bandscheiben wird in der Regel eine Computertomographie durchgeführt. Bei diesem Verfahren wird die abzubildende Körperregion von einer Röntgenröhre kreisförmig umfahren. Ein Computerprogramm setzt dann die Informationen zu einem Bild einzelner Körperschichten zusammen. Knöcherne Strukturen und Weichteilgewebe werden dabei gleichermaßen deutlich abgebildet. Bandscheibenvorfälle sind mit der Computertomographie besonders gut zu erkennen. Neuere Datenverarbeitungsprogramme erlauben eine dreidimensionale Abbildung der jeweiligen Körperregion. Die aufgenommenen Objekte können dann beliebig zerlegt und von allen Seiten betrachtet werden.
Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT) bei Rückenschmerzen
Bei der Kernspintomographie wird elektromagnetische Strahlung aufgezeichnet, die in den zu untersuchenden Geweben mit Hilfe eines starken magnetischen Feldes erzeugt wird. Ein Computerprogramm verarbeitet die Informationen zu einem Bild. Wasserstoffreiche Weichteilgewebe werden dabei signalreich dargestellt und erscheinen auf dem MRT-Bild in Abhängigkeit von ihrem Wassergehalt in verschiedenen Graustufen. Der gesunde Knochen dagegen, der nur einen geringen Anteil an Wasserstoffatomen hat, ist signalarm und wird auf dem MRT-Bild schwarz abgebildet. Die Kernspintomographie eignet sich besonders zur Untersuchung des Knochen- und Rückenmarks. Sie wird deshalb vor allem dann eingesetzt, wenn der Verdacht auf eine Erkrankung in diesem Bereich besteht.
Knochenszintigraphie bei Rückenschmerzen
Für den Nachweis von zerstörenden Prozessen wie Entzündungen oder bösartigen Tumoren an der Wirbelsäule eignet sich die Knochenszintigraphie. Hierbei wird dem Patienten ein schwach radioaktiv markiertes Kontrastmittel gespritzt, das sich vermehrt in denjenigen Knochen anreichert, deren Stoffwechsel erhöht ist. Dies ist unter anderem bei Metastasen bösartiger Tumoren aus anderen Organen, die sich im Skelett angesiedelt haben, der Fall (etwa bei Brust- oder Prostatakrebs). Die Knochenszintigraphie wird daher vor allem dann eingesetzt, wenn bei bestehenden Rückenschmerzen der Verdacht auf Metastasen besteht. Auch bösartige Tumoren der Knochen selbst sowie degenerative Erkrankungen (Osteoporose) können damit nachgewiesen werden. Die Strahlungsbelastung ist geringer als bei einer normalen Röntgenaufnahme.