Rückenschmerzen als Warnsignal: Muss ich zum Arzt?
Rückenschmerzen können wie aus heiterem Himmel auftreten oder sich ganz allmählich entwickeln. Wer die Beschwerden zu lange hinnimmt, läuft Gefahr, dass die Schmerzen chronisch werden oder eine zugrundeliegende Erkrankung unerkannt bleibt. Lesen Sie im Folgenden, wann der Gang zum Arzt ratsam ist. Grundsätzlich gilt: Im Zweifelsfall lieber ein Arztbesuch zu viel!
Starke Schmerzen, Kribbeln, Taubheit: Sofort zum Arzt
Ernstzunehmende Warnsignale in Verbindung mit Rückenschmerzen sind starke, ausstrahlende Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen oder ein plötzlicher Kontrollverlust über Blase und Darm. In diesen Fällen sollten Sie sofort den Notarzt rufen. Die Symptome können beispielsweise Folge eines Bandscheibenvorfalls oder einer verletzungsbedingten Verengung des Wirbelsäulenkanals sein, wodurch Nervenwurzeln oder das Rückenmark gedrückt und gereizt werden.
Selbstbehandlung am besten nur kurzfristig
Treten akute Rückenschmerzen auf, behelfen sich viele Betroffene zunächst mit Wärmeanwendungen, Massagen oder rezeptfreien Schmerzmitteln. Wenn nach drei bis vier Tagen immer noch Schmerzen bestehen, sollten Sie spätestens dann zum Arzt gehen. Ein Hinauszögern ohne eine wirksame Therapie kann bewirken, dass die Rückenschmerzen chronisch werden, was die Behandlung oft deutlich erschwert.
Wenn immer wieder akute Schmerzen auftreten
Wiederkehrende akute Rückenschmerzen sind ein Alarmsignal. Dahinter können sich auch Krankheiten verbergen, die unbehandelt manchmal zu schweren und folgenreichen Komplikationen führen. Eine Wirbelsäulenverletzung kann beispielsweise den Wirbelkanal verengen und früher oder später Nerven in Mitleidenschaft ziehen. Warten Sie nicht und lassen Sie die Ursache der Schmerzen besser vom Arzt abklären.
Schmerzen hängen mit seelischer Belastung zusammen
Eine depressive Grundstimmung und anhaltender psychischer Stress etwa durch eine hohe Arbeitsbelastung, lassen die Muskeln verspannen und sorgen häufig für Rückenschmerz. Mehr noch: Die negativen psychischen Einflüsse fördern auch die Chronifizierung in erheblichem Maß.
Zusätzliche Beschwerden wie Fieber oder Gewichtsverlust
Höchste Vorsicht geboten ist auch bei gleichzeitig auftretendem Fieber und/oder Gewichtsverlust und positionsabhängigen Rückenschmerzen. Auch hier empfiehlt sich ein möglichst umgehender Arztbesuch. In diesen Fällen muss der Arzt ernste Ursachen wie Entzündungen und andere Erkrankungen ausschließen.
Rückenschmerzen können wie aus heiterem Himmel auftreten oder sich ganz allmählich entwickeln. Wer die Beschwerden zu lange hinnimmt, läuft Gefahr, dass die Schmerzen chronisch werden oder eine zugrundeliegende Erkrankung unerkannt bleibt. Lesen Sie im Folgenden, wann der Gang zum Arzt ratsam ist. Grundsätzlich gilt: Im Zweifelsfall lieber ein Arztbesuch zu viel!
- Ludwig, J.: Rückenschmerzen. Mit gezielten Griffen zur Diagnose. In: MMW-Fortschritte der Medizin 21, (2010), S. 45-48;
- Nach Informationen von AWMF-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und des Berufsverbandes der Ärzte für Orthopädie (BVO) "Bandscheibenbedingte Ischialgie" (Nr. 033/022, Stand: 2002)