Frau merkt beim Aufstehen vom Sofa ihre Arthrose der Wirbelsäule
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Verschleißerkrankung der Wirbelgelenke

Wie lässt sich Arthrose der Wirbelsäule aufhalten?

Von: Kathrin Sommer (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 03.02.2020

Eine Arthrose der Wirbelsäule ist oft eine sehr schmerzhafte Verschleißerkrankung der Wirbelgelenke. Vor allem durch körperliche Bewegung kann ihrer weiteren Entwicklung Einhalt geboten werden.

Mit höherem Lebensalter nimmt die Wahrscheinlichkeit für Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule zu. Der Gelenkknorpel der Wirbelgelenke wird überlastet und abgenutzt, eine Arthrose der Wirbelsäule (Spondylarthrose) ist die Folge. Sie kann zu teils heftigen Rückenbeschwerden führen.

Den Arthrose-Schmerz im Rücken stoppen

Um eine Chronifizierung zu vermeiden, sollten die Schmerzen, die mit einer Arthrose einhergehen, möglichst frühzeitig ausgeschalten werden. Hierzu eignen sich Schmerzmittel wie beispielsweise Paracetamol (bei leichteren Schmerzen) oder sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) sowie weitere Therapien, die der Arzt in Abhängigkeit vom individuellen Krankheitsgeschehen einsetzen kann. Eine gute Schmerztherapie schützt vor körperlicher Inaktivität, die Betroffene aus Angst vor den Schmerzen oft an den Tag legen, und beugt letztlich einer weiteren Verschlechterung der Arthrose vor. Denn regelmäßige Bewegung ist wichtig bei Arthrose.

Körperliche Bewegung kann die Krankheit aufhalten

Es klingt zunächst paradox: Sport gilt als Risikofaktor für die Arthroseentstehung, kann aber auch nachweislich den Krankheitsverlauf aufhalten. So hat sich gezeigt, dass Sportarten, die mit einer hohen Verletzungsgefahr für Gelenke einhergehen, und solche, bei denen intensive Stoß- und Rotationsbelastungen vorkommen (z.B. Wurf- und Sprungdisziplinen in der Leichtathletik, Tennis, Gewichtheben), die Wahrscheinlichkeit für Arthrose erhöhen.

Andererseits zeigten die Ergebnisse verschiedener Studien, dass Ausdauersportarten wie Gehtraining, Nordic Walking, moderates Lauftraining, Radfahren, Schwimmen und Skilanglauf zu einem verminderten Arthroserisiko führen. Moderates regelmäßiges Training kräftigt die Muskulatur, sodass die Gelenke entlastet werden. Es führt außerdem zu einer verbesserten Zusammensetzung der Knorpelsubstanz und fördert die Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit der Gelenke. Darüber hinaus hilft Bewegung ebenso wie eine ausgewogene kalorienarme Ernährung, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen bzw. zu halten. Starkes Übergewicht ist ebenfalls ein Risikofaktor für die Entstehung von Arthrose. Es führt dazu, dass die Gelenke erheblich (mehr) belastet werden.

Bei der sportlichen Betätigung sollten einseitige Bewegungen sowie intensive Stoß- und Drehbewegungen vermieden werden. Zudem ist auf angemessenes Schuhwerk zu achten – die Turnschuhe sollten gut sitzen und die Bewegungen abfedern. Empfohlen wird, die sportlichen Aktivitäten regelmäßig, möglichst ein- bis dreimal wöchentlich durchzuführen, da die positiven Effekte des Trainings nach längeren Pausen abnehmen. Grundsätzlich muss die Intensität der sportlichen Betätigung der individuellen Belastbarkeit angepasst werden.

Rauchstopp hilft gegen Spondylarthrose

Empfohlen wird zudem, das Rauchen aufzugeben. Neben dem Risiko für Herzkreislauf- und Krebserkrankungen scheint das Rauchen auch schädlichen Einfluss auf die Gelenke zu haben. So wurde in einer Untersuchung nachgewiesen, dass sich bei Männern, die an einer Arthrose der Kniegelenke erkrankt waren, der Knorpelabbau im Gelenk durch das Zigarettenrauchen beschleunigte. Zudem litten die Raucher in der Studie unter stärkeren Schmerzen als die Nichtraucher.